Hohlwege im Kraichgau

 Die Entstehung der Hohlwege ist sehr vielseitig. Wichtige Faktoren sind sowohl das allgemeine Mobilitätsverhalten des Menschen als auch die Art und Weise der Fortbewegung vergangener vergangener Generationen. Eine häufig gewählte Route oder Passage, die entweder zu Fuß oder mit Karren und Pferd durch unsere Vorfahren begangen wurde, konnte sich schon innerhalb weniger Jahre um mehrere Zentimeter als vorgezeichneter Weg im weichen Löss-boden einprägen. Damit war die Spur gelegt, auf der sich nachfolgende Generationen bewegten. Die fortwährende Nutzung brachte es mit sich, daß sich die Wegstrecke immer mehr in den Boden eintiefte und der Durchschnitt des Hohlweges kontinuierlich anwuchs. Klimatische Einflüsse, wie Regen und Wind unterstützten die Errosionsvorgänge zusätzlich.







Kommentare

rex-my-love hat gesagt…
Ah, danke, das fand ich jetzt wirklich sehr interessant, denn ich fragte mich schon öfter, was es mit so genannten Hohlwegen wohl auf sich haben mag.
Wieder was gelernt. :-)
Sparköchin hat gesagt…
Ist bei unserer Obstwiese im Burgenland gut zu sehen: vermutlich wurde erst ein unebener Weg begradigt, dann haben Sturzbäche nach Gewittern immer wieder was weggeschwemmt. Sehr romantisch, solche Hohlwege. Kannte die Tell-Clique auch schon: Durch diese hohle Gasse muss er kommen! Oder wird er kommen?
Was sagt Tante Ecosia?
Er muss nicht, aber er wird, der Geßler. Ein künstlicher Hohlweg, sagt die Tante noch, nach Küßnacht ...
(Ende der Klugscheißerei)
Helmut hat gesagt…
Meine Damen es gibt rund um meine alte Heimat viele Hohlwege. Einige, dieser Naturschätze, so haben mir private "Heimatforscher" bestätigt wurden von Dornen überwuchert.Andere wiederrum mit Bauschutt aufgefüllt. Das ist ewig schad. Ja, verehrte Frau Sparköchin mit dem Tell Zitat liegst du vollkommen richtig. Liebe Rex-Mama, ich wußte, dass dich dieses Thema interessieren wird. Deshalb habe ich es auch hier reingestellt. Und wenn ich sehe, was mit dem Kraichbach gemacht wurde hinsichtlich einer sogenannten "naturnahen" Befestigung dann bekomme ich das große Kotzen.
rex-my-love hat gesagt…
Zu Recht, lieber Helmut, erst begradigen und befestigen sie, dann betonieren sie drumherum auch noch alles zu und am Ende ist das Gejammer groß, wenn das böse, böse Hochwasser kommt, weil das Wasser ja keine natürlichen Ausweichmöglichkeiten mehr hat.
Helmut hat gesagt…
Liebe Rex-Mama, du hast mit deinem Kommentar ins schwarze getroffen. Meine Bekannte aus Augsburg berichtet mir, dass in die Lech bei augsburg 8000 Kubikmeter Kies rein geschüttet werden. Damit sich das die Stadt das leisten kann, wird ein Teil des Trinkwasserschutzgebietes verkauft werden - an Investoren. Die wollen Natürlich Rendite sehen und so kann man sich ausmalen, dass das Wasser in Augsburg teuerer wird.
Sparköchin hat gesagt…
Ach schau. Bei uns sind sie gerade wie die Wilden am Renaturieren. Und es ist so ein Unterschied, ob du, am Bach entlang, glatte abweisende Stützmauern siehst oder ob sich das Wasser selbst seinen Weg zwischen Steinen und Pflanzen (und Biberbauten, leider) suchen darf. Was auch ein Problem vor allem in der Donau ist, ist das Geschiebe. Und die Tatsache, dass sie aus dem Flussbett viel zu viel Kies und Kiesel entnommen haben für irgendwelche (blödsinnigen) Baumaßnahmen ...
Helmut hat gesagt…
Ich hoffe doch, dass der Donauradweg davon nicht betroffen ist. Wer weis vielleicht radle ich da noch mit 75 Jährchen entlang. Das wäre im Jahre 2028. Wer weis was bis dahin alles passiert oder nicht. Nun bereite ich mich mal seelisch auf die Fahrt ins Land wo Milch und Honig - ich meinte Champagner und Wein fließen - vor.
Sibylle hat gesagt…
Hallo Helmut!
Ich habe deinen Blog erst gerade entdeckt. Er gefällt mir wirklich gut!
Hohlwege sind wirklich was Besonderes. Gerade die tiefen schmalen haben auch etwas Mystisches, finde ich.
Stimmt, viele Hohlwege sind als Müllkippen oder bei der Flurbereinigung in den 70ern (?) zugeschüttet worden. Im Eppinger Raum gibt es kaum noch welche, aber im Gebiet in und um Kraichtal gibt es noch sehr schöne. 😉
Liebe Grüße, Sibylle

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